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Richtfeuerlinie Blankenese: Versetzung geplant

2006-06-22


Wegen der Fahrrinnenanpassung der Elbe sollen Ober- und Unterfeuer der Richtfeuerlinie Blankenese versetzt werden. Dafür werden zwei neue Leuchttürme einige hundert Meter weiter elbaufwärts entstehen. Die beiden jetzigen Feuerträger werden rückgebaut.

Hintergrund ist, dass man Begegnungen auch größerer Schiffe im Flussabschnitt zwischen Blankenese und dem Wedeler Jachthafen ermöglichen will. Gegenwärtig ist dieser Fahrwasserbereich durch zwei Richtfeuerlinien gekennzeichnet: Auslaufende Schiffe richten sich nach Unterfeuer Lühe und Oberfeuer Grünendeich, während einlaufende Fahrzeuge auf die Leuchttürme von Blankenese zufahren. Die heutige Geometrie der Richtfeuerlinien erlaubt keine Begegnung von Schiffen, deren Breiten in der Summe über 90 Meter betragen.

Um beide Fahrtrichtungen weit genug voneinander zu trennen, soll die Fahrlinie für einkommende Fahrzeuge um gut 100 Meter parallel nach Süden verschoben werden. Die Verlängerung ihrer Kurslinie wird dann das Elbufer entsprechend weiter östlich schneiden, wo dann die beiden neuen Leuchttürme gebaut werden. Eine Verlagerung der auslaufenden Fahrlinie (Gegenrichtung) kommt wegen der Enge der Elbe in diesem Bereich praktisch nicht in Betracht. Die Breite der Fahrrinne wird in diesem Bereich von 250 auf 385 Meter vergrößert, um ein sicheres Passieren zu ermöglichen.

Da im Bereich Blankenese die Bundesverantwortung für Seezeichen an die Hansestadt Hamburg delegiert ist, wird dieser Teil der Fahrrinnenanpassung von der Hamburg Port Authority umgesetzt, die das Projekt gestern im Planungsausschuss des Bezirkes Hamburg-Altona vorstellte.

Danach sollen die beiden neu zu errichtenden Türme knapp östlich des Fähranlegers Blankenese (Unterfeuer) und 1100 Meter weiter östlich entstehen (Oberfeuer).

Zur genauen Ausführung der Bauten kann gegenwärtig noch wenig gesagt werden. Die vorläufigen Planungen sehen folgendes vor: Nautische Gegebenheiten erfordern eine Turmhöhe von rund 43 Meter für das Unterfeuer. Die Höhe der Lichtquelle des Oberfeuers soll etwa 75 Meter betragen. Abhängig von der Geländehöhe am neuen Standort bedeutet dies nach jetziger Planung eine Turmhöhe von 65 bis 70 Metern. Damit wäre dies vermutlich der höchste Leuchtturm Deutschlands.

Äußerlich werden die Türme wieder rot-weiß sein und vermutlich aus Stahl konstruiert werden. Ihr Durchmesser wird etwa 4 Meter betragen. Wie die Turmköpfe gestaltet werden, ist noch völlig offen.

Die Maßnahmen sind Teil der Fahrrinnenanpassung Unterelbe, zu der auch eine moderate Verbreiterung der Fahrrinne zwischen Glückstadt und Lühe von 300 auf 320 Meter gehört. Nach Abschluss des gesamten Projektes werden Schiffe mit Tiefgängen bis zu 13,5 Metern den Hamburger Hafen tideunabhängig anlaufen können.

 

Weitere Informationen zur Fahrrinnenanpassung finden sich im Internet.

 


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